50 Maßnahmen der Fachkräftestrategie „Pflege“ des Landes OÖ
„Das ist neben der Finanzierung der zentrale Punkt bei der Betreuung der älteren Generation,“ betonen Abg.z.NR Bgm. Klaus Lindinger und Bgm. Andreas Stockinger, die auch beide im Vorstand des Sozialhilfeverbandes sind. „Mit dem Pflegepaket des Bundes, das mit 20 Maßnahmen wesentliche Verbesserungen für Pflegerinnen und Pfleger brachte, hat die Bundesregierung bereits im Sommer 2022 wichtige Schritte gesetzt. Nun hat das Land Oberösterreich mit der ‚Fachkräftestrategie Pflege‘ weitere 50 Maßnahmen auf den Weg gebracht,“ machen die beiden Bürgermeister aufmerksam, die für den Gemeindeverband „SHV“ zentral sind. Immerhin leisten die Gemeinden einen großen Finanzierungsanteil zur Pflege, was zunehmend herausfordernder wird.
Koordinierung der Pflege-Ausbildungen in den Regionen
Bei einem gemeinsamen Austausch mit Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer begrüßen die Bürgermeister das Maßnahmenbündel. Beispielsweise gab es bisher keine Koordinierung der unterschiedlichen Anbieter einer Pflegeausbildung. Das führte mitunter auch dazu, dass kein Kurs je Anbieter (Anm.: Caritas, Volkshilfe, Hilfswerk, Rotes Kreuz,…) wegen ausreichender Teilnehmer:innnen zustande kam.
„Nun wird in den Regionen so zusammengearbeitet, dass jedenfalls ein Ausbildungszyklus starten kann. Mit dem Pflegestipendium in Höhe von € 600,--, das Bund und Land gemeinsam finanzieren, schaffen wir einen zusätzlichen Anreiz. Ab 1.1.2023 werden Berufsumsteiger mit mindestens 1.400 Euro finanziell abgesichert!“, informiert Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer.
Antragsberechtigt für das Pflegestipendium sind Studierende der Pflegewissenschaft, Auszubildende im Bereich der Diplomkrankenpflege, Pflegefachassistenz, Pflegeassistenz, Fachsozialbetreuung und Diplomsozialbetreuung.
Gemeinden leisten großen finanziellen Beitrag zur Pflege – langfristige Absicherung muss angestrebt werden
„Gerade als Gemeindevertreter im Sozialhilfeverband müssen wir darauf achten, die Pflege sicherzustellen, aber auch finanzierbar zu halten. Jede Gemeinde des Bezirks zahlt beachtliche 26,66 % der eigenen Finanzkraft als SHV-Umlage. Das ist ein großer Anteil unserer Budgets!“, machen die beiden Bürgermeister auf die starke Finanzierungsleistung der Gemeinden für die öffentliche Wohlfahrt aufmerksam.
Zahlen aus dem Bezirk Wels-Land
Aktuell sind 454 Bewohner:innen in den Alten- und Pflegeheimen des Bezirks in Betreuung. Elf Personen sind für eine dringende Heimaufnahme vorgemerkt, wovon zwei demnächst einen Platz bekommen. 481 Menschen werden mit mobilen Diensten der Einsatzorganisationen zuhause versorgt. Über die Anzahl jener, die eine 24-Stunden-Betreuung im Jahr 2022 in Anspruch nahmen, liegen frühestens im März gesicherte Daten vor.